Jede Naturkatastrophe birgt ihre eigenen Gefahren und Risiken. Wie man diese minimiert hängt von einigen Faktoren ab. Wichtig ist natürlich über Risiken informiert zu sein und möglichst frühzeitig gewarnt zu werden. Entsprechende Prognosen zu treffen ist Ziel zahlreicher Wissenschaftler. Alltäglich ist die Wetterprognose geworden. Warnungen vor Unwettern können schon relativ lange im Voraus gegeben werden. Eine Ausnahme bilden Tornados, deren tatsächliches Auftreten nur sehr schwer vorausgesagt werden können. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Bergstürze und Vulkanausbrüche lassen sich nur ungenau, oder gar nicht vorhersagen. Wer in Gegenden reist, die von diesen Naturphänomenen heimgesucht werden könnte, sollte sich generell umsichtig verhalten. Bei der Wahl der Unterkunft darauf achten, dass das Gebäude stabil gebaut ist. Innenstädte mit alter Bausubstanz und Häuserschluchten meiden. Ungünstig (bei jeder Art von Naturkatastrophe) sind Gebäude mit Glasfassaden. Glassplitter im Umkreis der Gebäude erhöhen das Gefahrenpotenzial enorm. Fluchtwege einprägen!
Wird man von einer Naturkatastrophe überrascht, bleibt wenig Zeit zum Handeln. Vor plötzlichen Events wie Explosionen, Erdbeben, Lawinen und pyroklastischen Strömen kann man praktisch nicht flüchten. Es bleibt das Einnehmen einer Schutzhaltung. Dieses sollte instinktiv erfolgen und vorher geprobt werden. Am besten hockt man sich auf den Boden, drückt das Gesicht in die Knie und verschränkt die Arme über den Kopf. Das ganz in einer Wandecke, hinter einer dicken Wand, unter einem Türsturz, oder neben stabilen Möbelstücken. Lieber neben einem Fenster, als dem gegenüber. Im Freien Deckung suchen. Wenn nichts auf einen hinabstürzen kann, flach auf dem Boden legen, Gesicht nach unten und Arme ebenfalls über dem Kopf verschränken.
Asteroideneinschlag: Den Einschlag eines Asteroiden kann man nur durch große Entfernung zum Einschlagort begegnen. So ein Event ist allerdings relativ unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher und auch erst kürzlich in Russland geschehen, ist der Treffer eines Meteoriten. Diese wesentlich kleineren Himmelskörper können in der Luft explodieren. Die Druckwelle hat ein großes Zerstörungspotenzial. Hauptproblem sind umherfliegende Trümmerstücke und Glasscherben. Wer einen Meteoriten durch die Atmosphäre ziehen sieht hat nur wenige Sekunden um zu reagieren. Sofort weg von Fenstern, oder diese ganz öffnen. Deckung hinter dicken Wänden, oder stabilen Möbelstücken suchen und Schutzhaltung einnehmen. Das beugt Schnittverletzungen im Gesicht vor.
Vulkanausbrüche: die wenigsten Menschen werden von umherfliegenden Lavabrocken erschlagen. Diese Gefahr ist nur in unmittelbarer Nähe zum Vulkan real. Schützen kann man sich dagegen in stabilen Bauwerken, am besten mit Betondach. Sollte man sich in Kraternähe aufhalten und keine geeignete Deckung finden, kann man versuchen den Lavageschossen auszuweichen. Die größte Gefahr geht von pyroklastischen Strömen und Laharen aus. Diese können noch in viele Kilometer Entfernung vom Vulkan auftreten. Täler, Schluchten und Niederungen sind zu vermeiden, am sichersten ist man auf Anhöhen. Stabile Gebäude können Schutz vor diesen Naturgefahren bieten, wobei die Überlebenschancen mit der Entfernung zum Vulkan wachsen. Aber auch in Gebäuden ist man nicht wirklich sicher. Hier droht zudem die Gefahr, dass das Hausdach unter der Last der Vulkanasche einbricht, besonders wenn es zusätzlich regnet. Dann muss man das Dach von seiner Last befreien. In Vulkannähe nicht leicht Bekleidet rumlaufen. Robuste Kleidung aus nicht brennbaren Stoffen (Naturfasern, Nomex) verringert das Verletzungsrisiko.
Erdbeben: dieses Naturphänomen tritt meistens ohne große Vorwarnung auf. Kurz vor Eintreffen der Erdbebenwellen hört man unter Umständen ein tiefes Grollen. Möglicher Weise verhalten sich Tiere auffällig, doch das muss man erst einmal mit einem bevorstehenden Erdbeben in Zusammenhang bringen. Kurzum bleibt wenig- bis keine Vorwarnzeit.
Die größte Gefahr bei einem Erdbeben kommt von Oben; in Form von einstürzenden Gebäuden, oder Teilen davon. Auch hier gilt es große Glasflächen zu meiden.
Wenn die Erde bebt kann man in den meisten Fällen nur noch Deckung neben stabilen Möbeln, oder unter Türstürzen suchen. Nach dem Beben Häuser verlassen. Auf keinen Fall Aufzüge benutzen. Wer sich in einem kleinen Gebäude aufhält kann versuchen es während des Bebens zu verlassen, allerdings muss man sich bei einem starken Erdbeben erst mal noch auf den Beinen halten können.
Nach dem Beben so schnell wie möglich Gasleitungen zu sperren und Heizungen abschalten. Aus gebrochenen Leitungen könnte Gas austreten. Weitere Infos beim GFZ Potsdam.
Tsunamis an der Küste gilt es im Falle eines Seebebens eine weitere Gefahr zu trotzen: Tsunamis. Diese gigantischen Wellen entstehen durch vertikalen Versatz des Ozeanbodens und können große Zerstörungen anrichten. Zwar sind die Welle nicht so hoch, wie die meisten Menschen meinen, doch der "Tsunami-run" kann durchaus Küstenabschnitte hinauf laufen, bzw. fließen, die 30 m über dem Meeresspiegel liegen. Hier hilft nur die Flucht in höher gelegenen Arealen, oder auf hohe (und stabile) Gebäude.
Tsunamis können auch drohen, wenn das Seebeben weit entfernt war und man selbst nichts von den Bodenerschütterungen mitbekommen hat. Ein Warnzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Tsunami ist, dass das Wasser wie bei extremer Ebbe von der Küste zurückweicht, bevor es mit aller Macht angeschossen kommt. Wer also bemerkt, dass sich das Wasser vom Strand entfernt, und zwar schneller und weiter als bei einer Ebbe, sollte unverzüglich in höher gelegene Areale flüchten.
Hochwasser: Vor wetterbedingtem Hochwasser gibt es oft eine gewisse Vorwarnzeit und man kann sich in gewissem Rahmen darauf einrichten. Meistens kann man sein Leben retten und mit ein wenig Glück auch seine Wertgegenstände. Wenn man einigermaßen auf zack ist, kann man zumindest versuchen, seinen Hausrat zu retten, indem man ihn in höheren Stockwerken schafft. Neben dem Ertrinken ist eine große Gefahr sich zu unterkühlen. Wenn man nicht gerade in den Tropen in eine Hochwasserkatastrophe gerät, sollte man besser viel Kleidung anlegen, als sich auszuziehen. Eine Folgeerscheinung von Flutkatastrophen ist paradoxer Weise Trinkwassermangel. Hier gilt es sich mit Vorräten einzudecken. Gut beraten ist, wer sich bereits vorher mit der Trinkwasseraufbereitung beschäftigt, und zu mindestens mit einem Wasserfilter in Form eines Trinkhalmes ausgerüstet ist. Man kann versuchen mit Hilfe von Sandsäcken Fenster und Türen abzudichten.
Stürme: Eine Todesfalle bei Flutkatastrophen jeder Art sind Keller, Tunnel, U-Bahnen und Höhlen, kurzum alle Schutzräume, die einem im Falle eines Sturms Sicherheit bieten können. Die größte Gefahr von Stürmen geht von herumfliegenden Gegenständen aus. Besonders starke Windböen können auch Menschen wegpusten. Vor Kopfverletzungen kann ein Helm schützen. Generell sollte man Schutz in stabilen Bauwerken suchen und auch mit einem Stromausfall rechnen. Je besser man sich auf einen Sturm vorbereitete desto höher die Chancen ihn unverletzt zu überstehen. Wenn Zeit bleibt kann es sinnvoll sein, Fenster und Türen zu verbarrikadieren. Dabei sollte man aber immer einen Fluchtweg offen lassen. Im Falle eines Schneesturms ist warme Kleidung angesagt, man sollte sie auch in Gebäuden und Fahrzeugen mitführen.