Tsunamis: die großen Hafenwellen

Tsunamis sind Riesenwellen, die ihre Kraft erst im flachen Schelfbereich der Ozeane entfalten. Auf offener See weisen sich Tsunamis durch eine große Wellenlänge, aber eher geringer Wellenhöhe aus. Sobald die Welle flaches Wasser erreicht, wird sie im unteren Bereich abgebremst und gewinnt an Höhe. Die Macht der nachschiebenden Wassermassen kann zu Überflutungen bis weit ins Hinterland der Küstengebiete führen.

Tsunamis transportieren auf offener See kein Wasser, sondern Bewegungsenergie. Sie wird von Wassermolekül, zu Wassermolekül weitergegeben. Erst wenn die Welle im flachen Wasser abgebremst wird verändert sie ihren Charakter und transportiert tatsächlich Wasser.

Der Begriff Tsunami stammt aus dem Japanischen und bedeutet "große Hafenwelle". Diese Wellen werden überwiegend durch Erdbeben ausgelöst, aber auch durch gigantische Steinschläge und Hangrutschungen. Diese entstehen zum Beispiel durch Vulkanausbrüche. Folglich bilden sich Tsunamis am häufigsten in Regionen, in denen Erdbeben und Vulkanausbrüche vorkommen. Das ist meistens an den Kontinentalrändern der Fall. Dort, wo sich die Grenzen der tektonischen Erdplatten befinden. Besonders häufig ist der Pazifikraum von Tsunamis betroffen. Rund um den Pazifik verläuft auch der sogenannte "Ring of Fire". Am zirkumpazifischen Feuergürtel konzentrieren sich die meisten Vulkane der Welt.

Tsunamis treten aber auch im Atlantik und im Mittelmeer auf. In der Bronzezeit kam es auf Santorin zu einem gewaltigen Vulkanausbruch, der Tsunamis auslöste. Dramatische Tsunamis entstanden auch, als sich 1883 der Vulkan Krakatau in einer gewaltigen Eruption selbst zerstörte. Auf La Palma droht ein riesiger Hang abzuscheren. Entlang einer Störungszone bewegt sich der Hang bereits mehrere Zentimeter pro Jahr abwärts. Sollte es zu dem befürchteten Hangrutsch kommen droht ein gigantischer Tsunami, der sogar New York zerstören könnte.

Zu trauriger Berühmtheit gelangte der Tsunami vor Sumatra, der am 26. Dezember 2004 durch ein Erdbeben der Stärke 9.1 ausgelöst wurde. Die Monsterwelle bewegte sich durch den Indischen Ozean bis nach Thailand. Insgesamt wurden bei der schwersten Tsunamikatastrophe der Menschheitsgeschichte mehr als 260000 Menschen getötet.

Seit dieser Katastrophe wurden weltweit zahlreiche Tsunami-Frühwarnsysteme aufgebaut. Ein Anbieter in Deutschland schickt Tsunamiwarnungen per SMS aufs Handy. Ein Link der Leben retten kann.
Wie man sich bei einem Tsunami verhält, darüber informiert eine Broschüre des GFZ Potsdam.

Weiterführender Link: Chroniken Tsunamis





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